Unsere Gesellschaft ist herausgefordert. Wir sind wörtlich in einer Zeit der Krisen. Krise bedeutet „Unterscheidung“ oder „Entscheidung“. Wir sind überzeugt: Wenn wir uns gemeinsam für Menschlichkeit und für ein Miteinander entscheiden, können wir jede Krise meistern. Darum setzen wir uns ein für gelungene Migration und eine inklusive Gesellschaft.
Migration
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen zu uns in den Hochwald kommen. Menschen aus Deutschland, dem EU-Ausland und von verschiedenen Orten der Welt kommen zu uns. Manche suchen Arbeit oder ein günstiges Wohnumfeld. Andere fliehen vor Krieg, Hunger, Ausbeutung und Gewalt. Wir setzen uns dafür ein, dass wir gut zusammenleben. Das bedeutet, dass Einheimische Neuankommenden die Chance geben müssen, die gemeinsame Sprache zu erlernen, ihnen den Schatz unserer Rechte (und Pflichten) auch im Alltag vermitteln sowie Gewohnheiten und Bräuche erklären. Wie die Erfahrung zeigt, profitieren wir alle davon.
Inklusion
Wir Christinnen und Christen wissen aus der Bibel und unserer Tradition, dass Menschen gleiche Rechte (und gleiche Pflichten) haben. Alle anderen können es in der UN-Menschenrechtskonvention und im Grundgesetz nachlesen. Diese Gleichheit „vor Gott“ und „vor dem Gesetz“ bedeutet für uns aber nicht, dass menschliches Leben in allen Lebensbereichen gleich verläuft. Wir unterscheiden uns je nach Alter, Geschlecht, Geschlechterorientierung, kultureller und sozialer Herkunft, religiöser oder weltanschaulicher Überzeugung, erworbenen oder angeborenen Behinderungen, Schulabschluss und zahlreichen anderen Merkmalen. Inklusion verstehen wir als den Anspruch, beides zusammenzudenken: Die Vielfalt menschlichen Lebens wollen wir unterstützen und fördern. Wir begreifen sie als Chance. Die Perspektive von Betroffenen hilft immer, Probleme besser zu verstehen und sie mit verschiedenen Strategien anzugehen. Gleichzeitig wollen wir den Anspruch aufrechterhalten, dass wir gemeinsam Menschen und eine Gesellschaft sind. Wir wissen um die Wahrheit, die Friedrich Wilhelm Raiffeisen so ausdrückte: Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.