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Kirche zu den Menschen bringen

Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg zu Besuch in der Verschenkekirche
Datum:
15. Jan. 2025
Von:
Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg

Bisher war mir persönlich das Gebiet, über das sich der Pastorale Raum Hermeskeil erstreckt, vor allem als Naherholungsgebiet bekannt. Mehrere Wanderungen und Motorradtouren haben mich von Trier aus schon öfters in den landschaftlich attraktiven und abwechslungsreichen Hochwald geführt. Kirchlich kannte ich den Raum, weil ich hin und wieder zu Messvertretungen angefragt war. Dabei habe ich einige Kirchen und Gottesdienstgemeinden kennenlernen können.

Durch die Visitation in den vergangenen Monaten habe ich bei knapp 50 Terminen und Gesprächen einen vertieften Einblick in das, was die Menschen und das kirchliche Handeln vor Ort prägt, bekommen. Sicher ist auch das nur ein ausschnitthaftes Sehen und Wahrnehmen gewesen. Mir war es wichtig, den Blick über den Tellerrand der Kirche in die Lebenswelt der Menschen hinein zu werfen. So habe ich beispielsweise nicht alle Gremien besucht, aber an vier Abenden Bürgermeister*innen aus den vier im PastR vertretenen Verbandsgemeinden getroffen. Ich habe nicht alle kirchliche Einrichtungen besucht, wohl aber einen Bauernhof und die Hochwald Foods. Auf diese Weise habe ich ein Stück weit mitbekommen, was die Lebenswelt der Menschen ausmacht und welche Erwartungen an Kirche gestellt werden.

Wo sehe ich die Herausforderungen für das kirchliche Handeln im PastR? Sicher gilt es ein ausgeglichenes Gleichgewicht zwischen den größeren Ortschaften (das ist nicht allein Hermeskeil) und den Dörfern zu schaffen. Zentrale Orte wie das Mehrgenerationenhaus, das „Klösterchen“ oder der Gesundheitscampus Hermeskeil werden auch in Zukunft attraktive Anziehungspunkte bleiben, aber es gilt auch die Kirche zu den Menschen zu bringen und die Menschen in den Dörfern nicht zu vergessen. Das gilt für Gottesdienste genauso wie für die aktive Nächstenliebe. Die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen habe ich diesbezüglich als förderlich erlebt.

Einen weiteren Schwerpunkt habe ich auf einem politischen, aber in meinen Augen auch zutiefst christlichen Feld wahrgenommen: die Integration von Migranten und der Einsatz für eine gleichberechtigte Würde aller Menschen. Das Aufnahmelager für Asylsuchende (AfA) und die Gedenkstätte KZ Hinzert sind zwei Orte, die uns ständig an diese Aufgaben für uns Christen erinnern.

Mit dem Team der Hauptamtlichen und dem Rat des Pastoralen Raumes werde ich in Kürze meine Wahrnehmungen ausführlich besprechen – in der Hoffnung, dass wir dabei wertvolle Erkenntnisse für eine Weiterentwicklung des kirchlichen Lebens im PastR Hermeskeil gewinnen und diese umsetzen können. Ich bedanke mich bei allen für die vertrauensvollen und aufschlussreichen Begegnungen und Gespräche. Ich werde den Menschen, den Einrichtungen und Kirchen im PastR auch künftig - nicht nur in meiner Freizeit - verbunden bleiben!